Mit Bohni besser lernen!
(von S. Schnitzler)

 

"Bohni blickt in den Weltraum
zu den blinkenden Sternen hinauf.      
Alles Denken, alles Wissen, sagt man,
liegt in ihnen verborgen und dann
wird das, was noch geheimnisvoll war,
offensichtlich und klar.“
   Bild Bohni
                                      

Mit diesem Lied und im Beisein aller Kinder, Lehrerinnen und auch vieler interessierter Eltern der Bohnenberger Grundschule in Altburg wurde am Donnerstag, dem 13. Februar 2014, ein neuer Schüler willkommen geheißen: Bohni! 
Ein Bild unseres neuen Mitschülers hängt bereits seit einiger Zeit im Altbau unserer Schule und zeigt ihn, wie er durch sein Fernrohr zu den Sternen hinaufschaut, die dem neugierigen und wissbegierigen Jungen Antworten auf seine vielen Fragen geben sollen.

Vor vielen, vielen Jahren hätte er da vielleicht mit Hilfe von Sterndeutern Antworten auf seine Fragen bekommen. Heute hat sich Bohni aber dazu entschlossen, in die Schule zu gehen und hier so viel zu lernen und sich solche Fähigkeiten anzueignen, dass er später viel weiß und dann selbstständig Antworten finden kann.

In den letzten Wochen konnten wir beobachten, dass vor Bohnis Fernrohr immer mehr Sterne auftauchten, auf denen so geheimnisvolle Sachen wie beispielsweise „Ordnung am Arbeitsplatz“, Gesprächsregeln kennen und anwenden“, „Arbeiten mit Nachschlagewerken“ und „Plakate selbstständig erstellen“ standen.

                            Methodenwand-Altbau

Auch Bohni hat sich zuerst sehr gewundert, dann aber schnell erfahren, dass es sehr hilfreich ist, wenn man weiß, WIE man lernt – und genau das steht ja auf den Sternen vor seinem Fernrohr. So wie Bohni Werkzeug braucht, wenn er sein Fernrohr reparieren muss, so braucht jeder in der Schule Methoden, wie man gut lernt.

Und mehrere dieser Methoden, die im Verlauf des Schuljahres bereits gelernt wurden, 
stellten einige Kinder aus allen Klassen den Anwesenden vor.
Zum Abschluss der offiziellen Einführung unseres Methoden-Curriculums erfuhren wir dann alle noch, wie es Bohni in der aufregenden Nacht vor seinem 1. Schultag bei uns in der Schule erging:


„Morgen ist ein besonderer Tag für Bohni – er kommt nämlich in die Schule. Er ist schon ganz aufgeregt. Besonders stolz ist er auf seinen coolen neuen Schulranzen, auf dem viele Raketen sind. Auch seine Schultüte hat die Form einer Rakete. Beides liegt bereit neben seinem Bett.
Als er schlafen geht, bewundert er nochmals voller Vorfreude seine Schultüte. Aber was geschieht denn da?  Bewegt sie sich? Sie fliegt auf ihn zu, bremst kurz vor ihm ab. Aus dem Inneren der Rakete hört er eine geheimnisvolle Stimme: „Steig ein, flieg mit mir zu den Sternen!“ Bohni überlegt nicht lange und klettert hinein.
Die Rakete hebt sofort ab und düst durch das geöffnete Fenster in den Nachthimmel hinaus. Bald schwebt er durch das All. Oh wie wunderschön leuchten die Sterne! Aber was ist dort? Ein Stern nähert sich ihm bedrohlich! Hilfe, wie kann er nur bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden? Aber da spürt er, dass seine Rakete von alleine langsamer wird und sich dem Stern nähert. Er traut kaum seinen Augen. Auf dem Stern steht ein riesiger durchsichtiger Schulranzen, in dem alle Schulsachen wirr durcheinander sind. Das Vesperbrot klebt am Matheheft, die Stifte liegen kreuz und quer unter den Büchern und an der Seite tropft es aus der Trinkflasche. Bohni will gar nicht weiter hinschauen. Wird sein toller, neuer Schulranzen auch bald so aussehen? Schnell düst er weiter.
Aber da kommt schon der nächste Stern auf ihn zu. Dort sieht er ein grimmig dreinschauendes Heft, das an den Ecken ganz verknittert ist. Alle Buchstaben purzeln wild durcheinander. Die Linien sind ganz krumm und schief. Bohni fragt sich, wie so etwas passieren kann. Da will er lieber schnell weg.
Auf dem nächsten Stern sieht er viele Kinder in einem Kreis sitzen. Die möchte er gerne besuchen. Als er näher kommt, wird es immer lauter. Alle rufen durcheinander. Keiner hört zu. Auch Bohni bemerken sie in dem Tumult nicht. Traurig zieht er weiter. Jetzt will er nur noch nach Hause.
Plötzlich bemerkt er, wie eine Rakete neben ihm schwebt. Ihm wird angst und bange, sein Herz schlägt wie wild. Aber da hört er eine freundliche Stimme: „Hallo Bohni, ich bin es, deine neue Lehrerin. Schön, dass wir uns hier treffen. Ich freue mich auf dich! Soll ich dir schon zeigen, was wir bald in der Schule zusammen machen?“ Nach all dem Schrecken ist Bohni erleichtert. Er dockt sofort an die Schulrakete an und sie düsen Seite an Seite zurück zur Erde.
Als sie wieder an den Sternen vorbeikommen, ist wie durch Zauberhand alles verändert. Die Kinder sitzen ruhig im Kreis und hören einander zu. Im sauberen Heft stehen die Buchstaben schön geschrieben in einer Reihe, mit Lineal sauber unterstrichen und sogar der durchsichtige Schulranzen sieht ordentlich aufgeräumt aus. Bohni fragt sich, wie das alles wieder so schnell in Ordnung kommen konnte. Die Lehrerin  schmunzelt: „Keine Sorge, Bohni, das lernst du bald in der Schule.“
Langsam schweben sie zurück auf das Fenster von Bohnis Zimmer. Die Lehrerin streicht Bohni zum Abschied liebevoll übers Haar und sagt: „ Wir sehen uns bald wieder.“ Sie düst davon, aber merkwürdigerweise spürt er immer noch eine Hand seinen Kopf streicheln.
„Bohni, aufwachen. Es ist Zeit zum Aufstehen.“ Er blinzelt verwirrt und schaut seine Mutter verdutzt an. Neben seinem Bett stehen immer noch sein Schulranzen und seine Schultüte. Eben saß er doch noch in der Rakete. Komisch! War alles nur ein Traum? Da sagt Mama: „ Beeile dich, heute ist dein erster Schultag.“ Bohni steht voller Freude auf und nimmt gleich seine Raketenschultüte mit zum Frühstück.
Er ist nun sicher, dass er in der Schule alles lernen wird, was er braucht. Er weiß, dass ihm die Sterne dabei helfen werden.“              
       
 
Übrigens:

Die hier dargestellte Geschichte von Bohni verdanken wir  Fr. Knöller und Fr. Peek. Nochmals vielen Dank!





 Unser Methodencurriculum in der Übersicht